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Welche Rolle spielt die Technische Gebäudeausrüstung beim digitalen Bauen?

Ein wesentlicher Hebel, um den Klimawandel zu begegnen, liegt in der Energieeffizienz unserer Gebäude. Aktuell ist der Gebäudebestand für ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. Es braucht neue Wege in der Bau- und Wohnungswirtschaft, um das zu ändern. Dazu gehören nicht nur einzelne Maßnahmen und Lösungen, sondern vor allem ein integraler Planungs- und Bauprozess. Ein Weg dahin ist das Building Information Modeling (BIM). Wir bei Viega gehen noch einen Schritt weiter. Wir arbeiten daran, die Gestaltung, Nutzung und dem Betrieb von Gebäuden so zu verändern, dass die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) zum Strukturgeber wird.

Am 11. und 12. Mai treffen sich Entscheider*innen aus der Bau- und Immobilienbranche, Politik und Wirtschaft beim 80 Sekunden Summit in Berlin zum Dialog über das Bauen der Zukunft. Auch wir sind vor Ort, um einen lösungsorientierten Austausch zu fördern und am Beispiel der „Viega World“, unserem Referenzprojekt in Attendorn, aufzuzeigen, wie effizienteres Bauen gelingen kann. 

Integrale Planung mit BIM

IT-gestützte Planungs- und Simulationswerkzeuge werden im Gebäudebau immer relevanter. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die digitalen Lösungen – gerade mit Blick auf die hochgesteckten Nachhaltigkeitsziele. Denn die Energiewende mit stetig wachsendem Anteil an regenerativer, dezentral bereitgestellter Energie führt zu immer komplexeren Gesamtsystemen. Eine integrale Planung zur kooperativen Zusammenarbeit ist daher unerlässlich. Digitales Bauen und Planen mit Building Information Modeling (BIM) ist hierfür ein wichtiges Umsetzungsinstrument

Building Information Modeling bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.

BMVi, 2015

Mithilfe von virtuellen Modellen und digitalen Informationen ermöglicht BIM, Gebäude ganzheitlich, gewerkeübergreifend und integral zu planen, zu bauen und über den gesamten Lebenszyklus zu begleiten. Durch die digitale Vernetzung aller relevanten Datensätze im Planungsprozess verfügen alle Beteiligten über den gleichen Wissensstand und tragen zu einem lernenden System bei. Als Resultat können Herausforderungen in der Bauplanung und späteren Nutzung frühzeitig erkannt, analysiert und flexibel angepasst werden. Doch wer gibt in diesem Prozess den Ton an? 

TGA wird zum Strukturgeber

Über die verschiedenen Phasen eines Bauprojektes haben einzelne Aspekte zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Relevanz und Einfluss. Im integralen Planungsprozess mit BIM braucht es eine enge Abstimmung zwischen den Fachmodellen für Architektur, Tragwerk oder Bauphysik. Grundsätzliche Aufgabe der Architektur ist es, die Anforderungen des Bauherrn in eine individuell gestaltete Formensprache zu übersetzen und technisch umzusetzen – dabei spielen vor allem auch ästhetische Aspekte eine Rolle. Zuvor braucht es eine solide Bedarfsplanung, die Ziele und Bedarfe des Bauwerks beschreibt. Der im Planungsprozess entscheidendste Aspekt für alle Phasen des Gebäudelebenszyklus baut auf diesem Bedarf auf: die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) – das mit Abstand komplexeste Gewerk. Die Elemente, die im Bauwerk hinter Wänden und Decken liegen, also Heizungsrohre, Belüftung, Elektrotechnik, Sicherheitssysteme und Wasserversorgung, werden im Alltag oft übersehen, sind jedoch äußerst komplex und aufwendig – und als elementarer Bestandteil für die Gebäudenutzung unverzichtbar.

Im integralen Planungsprozess mit BIM wird von Beginn an ein gewerkeübergreifender Dialog geführt. Es entstehen verschiedene abgestimmte, für die TGA relevante Konzepte als Grundlage für die Entwurfsplanung – z. B. Achsen-, Raum- oder Segmentkonzept. Ein Trassenkonzept vereint Anforderungen, beispielsweise von Nutzungsprozessen und Energiekonzept, und bildet die verbindliche Vorgabe für die horizontale und vertikale Erschließung des Gebäudes. Der TGA wird eine zentrale, tragende Rolle zuteil. Sie wird zum Strukturgeber des Gebäudes.

Unsere Viega World: neue Maßstäbe für modernes Bauen

TGA als Strukturgeber klingt nicht nur in der Theorie nach einem zielführenden Lösungsansatz, er hat sich auch in der Praxis bewiesen. Im Januar 2023 haben wir die Viega World, eines der innovativsten und nachhaltigsten Bildungsgebäude der Branche, eröffnet. Mit diesem Gebäude richten wir den Blick nach vorne und zeigen, wie zukunftsweisendes Bauen mit BIM den Wandel gestaltet, wenn die TGA das Framework bildet.

Für einen ganzheitlichen und am Lebenszyklus orientierten Ansatz haben wir von Beginn an die Gebäudetechnik als wichtigsten Strukturgeber in der Integralen Planung identifiziert. Im Anschluss an eine fundierte Bedarfsplanung erfolgte die Auswahl des Planungsteams in einem mehrstufigen Auswahlverfahren entsprechend dem Referenzprozess des Stufenplans "Digitales Planen und Bauen". Zusammen mit Expert*innen aus der Theorie und Praxis haben wir mit der Viega World neue Standards für Prozesse, Datenstrukturen und Kollaborationsformen für die integrale Planung mit BIM definiert und im Bereich nachhaltiges und klimaschonendes Bauen neue Maßstäbe gesetzt. 

Die Viega World ist ein Leuchtturmprojekt für das Bauen von morgen. Hier wurde nicht nur mit BIM gebaut – Das Seminargebäude und die TGA selbst sind interaktiver Schulungsgegenstand. Wir wissen, dass die digitale Transformation nur gemeinsam gelingen kann. Die Verantwortung liegt daher auch bei uns als Lösungsanbieter, unsere Kunden und Partner auf dem Weg zum Bauen von morgen zu unterstützen und ihnen beratend zur Seite zu stehen. Wir sehen Digitales Bauen nicht nur als die Antwort auf die Herausforderungen des Bauens von morgen, es eröffnet auch viele weitere Möglichkeiten in der Planung und Gestaltung von Trinkwassermanagement, Sicherheit, Komfort und Design. So installieren wir die Lebensadern der Gebäude von morgen und machen aus Räumen Lebensräume.