Spülstationen als „Waffe“ gegen Legionellen
Trinkwasseranlagen in sportlichen Einrichtungen droht häufig die Gefahr eines Legionellenbefalls, ausgelöst durch lange Nutzungsunterbrechungen wie beispielsweise aufgrund von Ferien. So geschehen in der Alfred Berg-Sporthalle im westfälischen Schwerte: Bei einer turnusmäßigen Beprobung des Trinkwassers wurden 200 Kolonien bildende Einheiten (KbE) pro 100 Milliliter festgestellt, das Doppelte des zulässigen Grenzwertes. Die Stadt Schwerte als Betreiber reagierte umgehend und gründlich: Sie veranlasste in den Ferien eine umfassende Sanierung der Anlage.
Trotz guter Auslastung hohe Stagnation
Zwar wird die Sporthalle von zwei Schulen und etlichen Vereinen von 8 bis 24 Uhr regelmäßig genutzt – auf den ersten Blick eine gute Auslastung, die eigentlich keine Probleme mit Stagnation erwarten lassen sollte. Was sich allerdings in den letzten Jahren verändert hat, ist die Nutzung der Duschen. Die werden weitaus weniger frequentiert als früher. Zudem waren die Rohrleitungsnetze deutlich überdimensioniert - typisch für die Bauzeit der Halle (1985). Heute jedoch verursacht das Stagnation und unzulässige Temperaturveränderungen im Kalt- wie im Warmwasser.
Fundament ist die präzise Bedarfsermittlung
Dipl.-Ing. Kai Hesse wurde mit der Sanierung der Trinkwasser-Anlage beauftragt. „Gerade in Gebäuden aus dieser Zeit treten solche Probleme immer wieder auf. Selten aber wird so schnell und so konsequent reagiert, wie das hier der Fall war“, lobt er die Verantwortlichen der Stadt Schwerte. Am Anfang stand eine präzise Bedarfsermittlung. Marco Tröger vom Zentralen Immobilienmanagement der Stadt: „Als Konsequenz konnten wir diverse Entnahmestellen zurückbauen und die Zahl der Reihenduschen verringern. Anschließend wurden die Leitungen entsprechend neu dimensioniert. Sie haben jetzt eine Querschnittsverringerung um etwa 20 Prozent. Das unterstützt die Wasserdynamik und den regelmäßigen Wasseraustausch“.
An den Strangendpunkten des komplett neu auf Putz verlegten Rohrleitungsnetzes wurden Spülstationen mit Viega Hygiene+ Funktion installiert – für das bedarfsgerechte Spülen bei Stagnation oder bei Überschreitung von Temperaturgrenzwerten. Das gewährleistet den Wasseraustausch auch bei längerer Nutzungsunterbrechung.